TVöD: Gehaltsberechnung und wichtige Faktoren im Überblick

Der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) ist eine der wichtigsten Grundlagen für die Entlohnung von Beschäftigten im öffentlichen Sektor in Deutschland. Ob Bund, Kommunen oder spezifische Bereiche wie der Sozial- und Erziehungsdienst – die Gehälter folgen einer klaren Struktur. In diesem Artikel erfahren Sie, wie das TVöD-Gehalt berechnet wird, welche Faktoren eine Rolle spielen und wie Sie Ihr Bruttogehalt schnell und einfach herausfinden.

Was ist der TVöD und für wen gilt er?

Der TVöD regelt die Arbeitsbedingungen, Gehälter und Zusatzleistungen von Angestellten im öffentlichen Dienst. Er kommt zur Anwendung bei:

Bundeseinrichtungen (z. B. Ministerien, Bundesbehörden).
Kommunen (z. B. Städte, Gemeinden).
Speziellen Bereichen wie Sozial- und Erziehungsdiensten (TVöD SuE).

Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die nicht unter den Beamtenstatus fallen, werden nach dem TVöD bezahlt.

So wird Ihr TVöD-Gehalt berechnet

Das TVöD-Gehalt hängt von mehreren Schlüsselfaktoren ab. Hier die wichtigsten Schritte und Einflussgrößen, um Ihr Gehalt zu bestimmen:

1. Die Entgeltgruppe: Der Grundstein des Gehalts

Ihre Entgeltgruppe wird durch die Art Ihrer Tätigkeit und deren Anforderungen festgelegt.

E1 bis E4: Tätigkeiten mit einfachen Anforderungen.
E5 bis E9: Qualifizierte Tätigkeiten (z. B. Verwaltung oder technischer Dienst).
E10 bis E15: Aufgaben mit gehobener oder wissenschaftlicher Qualifikation.

Beispiel: Ein Verwaltungsangestellter mit mittlerer Qualifikation wird oft in die Gruppen E5 bis E8 eingeordnet.

2. Die Stufe: Erfahrung zahlt sich aus

Jede Entgeltgruppe ist in sechs Stufen unterteilt. Diese spiegeln Ihre Berufserfahrung wider:

Stufe 1: Berufsanfänger.
Stufe 2–6: Fortschritt mit zunehmender Berufserfahrung (in der Regel nach 1, 3, 6, 10 und 15 Jahren).

Je höher die Stufe, desto höher das Gehalt innerhalb Ihrer Entgeltgruppe.

3. Arbeitszeit: Vollzeit oder Teilzeit?

Im öffentlichen Dienst beträgt die reguläre Arbeitszeit meist 39–40 Stunden pro Woche. Wenn Sie in Teilzeit arbeiten, wird Ihr Gehalt entsprechend prozentual angepasst.
Beispiel: Arbeiten Sie 50 % der regulären Arbeitszeit, erhalten Sie auch nur 50 % des Tabellenlohns.

4. Zuschläge und Sonderzahlungen

Neben dem Grundgehalt gibt es zusätzliche Leistungen wie:

Zuschläge für Nachtarbeit, Schichtdienste oder Feiertagsarbeit.
Jahressonderzahlungen wie das Weihnachtsgeld.

Diese können das Gehalt deutlich erhöhen.

Die TVöD-Entgelttabelle im Detail

Die Gehälter im TVöD werden jährlich angepasst. Die Entgelttabellen bieten einen klaren Überblick über die Bruttogehälter je Entgeltgruppe und Stufe.
Hier ein Beispiel für die Entgelttabelle (Stand 2024):

Entgeltgruppe	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	Stufe 4	Stufe 5	Stufe 6
E5	2.567 €	2.765 €	2.963 €	3.161 €	3.359 €	3.556 €
E9a	2.871 €	3.098 €	3.348 €	3.593 €	3.801 €	3.958 €
E12	3.752 €	4.192 €	4.608 €	5.049 €	5.394 €	5.700 €

Das tatsächliche Netto-Gehalt hängt von Steuerklasse, Krankenversicherung und anderen Abzügen ab.

Ein Beispiel für die TVöD-Berechnung

Angenommen, Sie arbeiten in der Entgeltgruppe E9a, Stufe 3, und in Vollzeit:

Bruttogehalt: 3.348 € (laut Tabelle).
Bei 50 % Teilzeit: 3.348 € × 0,5 = 1.674 € brutto.
Hinzu kommen eventuelle Zuschläge.

TVöD-Rechner: Gehalt schnell online berechnen

Wenn Sie Ihr Gehalt genauer berechnen möchten, können Sie TVöD-Rechner nutzen. Diese Tools berücksichtigen Ihre Entgeltgruppe, Stufe und Arbeitszeit und geben Ihnen einen Überblick über das Bruttogehalt.
Empfehlenswert ist z. B. der TVöD-Rechner.

Fazit: TVöD bietet Transparenz und Sicherheit

Der TVöD bietet klare Regelungen zur Gehaltsberechnung, die auf Qualifikation, Erfahrung und Arbeitszeit basieren. Mit Hilfe der Entgelttabellen und Online-Rechner können Sie Ihr Gehalt schnell und einfach berechnen. Beschäftigte im öffentlichen Dienst profitieren zudem von zusätzlichen Leistungen wie Zuschlägen und Sonderzahlungen, die das Gehalt aufbessern.

Nutzen Sie die Vorteile des TVöD, um eine sichere und faire Vergütung zu erhalten!