Geschichte und Hintergrund
Das Havanna-Syndrom ist ein mysteriöses Phänomen, das erstmals bei Diplomaten und Angehörigen der US-Botschaft in Havanna beobachtet wurde1. Es äußert sich in unspezifischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Die genaue Ursache bleibt bis heute ungeklärt.
- Erste Fälle: Die ersten Fälle des Syndroms sollen bereits 2014 im US-Konsulat in Frankfurt am Main aufgetreten sein1.
- Havanna-Episode: Im Herbst 2016 wurden die Symptome bei US-Diplomaten in Kubas Hauptstadt Havanna festgestellt. Später waren auch kanadische Diplomaten betroffen.
- Verdächtigungen: Obwohl monatelange Untersuchungen keine klaren Verantwortlichen ergaben, machte die damalige Trump-Administration indirekt Kuba für die Vorfälle verantwortlich. Kuba wies diese Anschuldigungen zurück.
- Weltweite Ausbreitung: Das Syndrom trat nicht nur in Kuba auf, sondern auch in anderen Ländern wie Österreich, China, Russland und sogar im Weißen Haus in Washington, D.C. Offizielle amerikanische Stellen verwenden mittlerweile den neutraleren Begriff “ungeklärte Gesundheits-Vorfälle” (UHI).
Symptome und Theorien
Die Symptome des Havanna-Syndroms sind vielfältig und variieren von Fall zu Fall. Neben den bereits genannten Beschwerden können auch Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme und Hörverlust auftreten.
- Mikrowellen-Waffe?: Anfangs vermutete die US-Regierung eine verdeckte Operation eines gegnerischen Nachrichtendienstes mit einer Art neuartiger Mikrowellen-Waffe. Kuba wies diese Theorie jedoch als Lüge zurück1.
- Russische Geheimdienste?: Neueren Recherchen zufolge wird der russische Geheimdienst für das Syndrom verantwortlich gemacht. Es gibt Hinweise darauf, dass die Angriffe gezielt auf Diplomaten abzielen.
- Externe Stimuli: Ein Teil der Fälle lässt sich nicht durch Umwelteinflüsse oder Vorerkrankungen erklären. Möglicherweise sind externe Stimuli involviert.
Thematisierung in Kunst und Kultur
Das Havanna-Syndrom hat auch Künstler und Autoren inspiriert. Es taucht in Filmen, Büchern und sogar im deutschen “Tatort” auf.
Insgesamt bleibt das Havanna-Syndrom ein ungelöstes Rätsel, das weiterhin die Diplomatenwelt beschäftigt. Die Suche nach Antworten geht weiter, während die Betroffenen mit den mysteriösen Symptomen leben müssen.
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