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Moderne Gaunerzinken

Im Mittelalter wurden die sogenannten „Gaunerzinken“ von Räubern und Dieben verwendet um auf lohnende Ziele oder beispielsweise alleinstehende Personen aufmerksam zu machen. Dieser „Verbrecher-Geheimcode“ konnte beispielsweise darüber informieren ob ein bissiger Hund zu erwarten ist oder der Hausbewohner schon ein betagtes Alter hatte.

Moderne Gaunerzinken dienen vor allem dazu, zu signalisieren, ob jemand zu Hause ist. Diese Markierungen sind in der Regel unauffällig und können verschiedene Formen annehmen, wie transparente Klebestreifen, Blätter von Laubbäumen, Zahnstocher oder Flyer, die in Rollladen oder Türrahmen eingeklemmt werden.

Ein weiteres Anzeichen können größere Gegenstände sein, die in der Nähe des Hauseingangs verändert werden. Beispielsweise wird ein Topfpflanze verschoben. Wenn diese Gegenstände nicht innerhalb weniger Tage entfernt oder an den urspprünglichen Platz zurückgeschoben werden, sehen potenzielle Einbrecher dies als Zeichen, dass sie ungestört umherschauen können.

Es ist wichtig, auf solche verdächtigen Markierungen zu achten, sie zu dokumentieren und die Polizei zu informieren. Fotos helfen den Ermittlern dabei, die Taktiken der Einbrecher zu erkennen und Einbruchs-Hotspots zu identifizieren. Es ist ratsam, auch die Nachbarn über mögliche Gaunerzinken zu informieren, um eine erhöhte Aufmerksamkeit zu gewährleisten. Gelassenheit und Wachsamkeit sind gleichermaßen wichtig, da nicht alle Gegenstände, die rund um das Haus gefunden werden, als versteckte Zeichen von Einbrechern zu betrachten sind.

two people in black hoodie standing beside a wall with graffiti holding cash money
Photo by MART PRODUCTION on Pexels.com

In der heutigen Zeit verwenden Einbrecher auch moderne Technologien, um Informationen über potenzielle Opfer zu sammeln. Hier sind einige gängige Arten von Ausspähsystemen, die von Einbrechern verwendet werden:

  1. Fotos mit dem Smartphone: Einbrecher können den potenziellen Tatort fotographieren und an andere Kriminelle weiterleiten.
  2. GPS-Tracking: Einige Einbrecher nutzen versteckte GPS-Tracker, etwa am Auto, um die Bewegungen potenzieller Opfer zu verfolgen. Dadurch können sie herausfinden, wann jemand nicht zu Hause ist und den perfekten Zeitpunkt für den Einbruch wählen.
  3. Social Media: Einbrecher nutzen oft soziale Medien, um Informationen über potenzielle Opfer zu sammeln. Durch das Durchsuchen von Posts und Fotos können sie herausfinden, wann jemand in den Urlaub fährt oder für längere Zeit abwesend ist.

Es ist wichtig, wachsam zu sein und sicherzustellen, dass persönliche Informationen online nicht unnötig preisgegeben werden. Vorsichtsmaßnahmen wie die Installation von Sicherheitssystemen, die Verwendung starker Passwörter und die regelmäßige Überprüfung der Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Medien können dazu beitragen, das Risiko eines Einbruchs zu verringern.